Olymp-Reisen

Installation und HTR-Projektarchiv im FARB, 13.1.–10.2.2022

Wie reist Du, wie reis(t)en wir und was verändern Pandemie und Klimawandel?
Das Projekt HTR (Heimat-Traum-Reise) erkundet Formen des Reisens auf verschiedenen Ebenen. Sie sind & Ihr seid herzlich eingeladen zu Kopfreisen in Raum und Zeit!

Olymp–Reisen

Installation & Projektarchiv (work-in-progress) von Stefan Demming

13.1.–10.2.2022 im FARB (Hl.-Geist-Saal)

Do. 13.1., 14–20 Uhr:
Kaffeefahrt & Diaabend: bringt Eure Bilder und Geschichten!

Do. 10.2., 20 Uhr:
Videokonzert mit Paul Michael von Ganski (modular synth)

Bitte beachten Sie die aktuellen Schutzbestimmungen.
Aktuelles unter: www.farb.borken.de / FARB, Markt 15, 46325 Borken.

Olymp–Reisen“ bezieht sich auf eine Reise zum Olymp im Sommer 2009. Für die Wanderung zum Gipfel ist es nötig, am Vortag zu einer Hütte auf halbem Wege aufzusteigen und dort zu übernachten, um am nächsten morgen früh zum Gipfel bzw den Gipfeln – denn der Olymp besteht aus mehreren Spitzen – hoch zu gehen.

In der Ausstellung wird ein Video von den wolkenumwehten Gipfeln des Olymps zu sehen sein. Der Sitz der Götter in der griechischen Mythologie ist ein touristisches Ausflugsziel und ohne besondere Bergsteigerkenntnisse zu erklimmen. Natürlich ist der Auf- und vor allem der Abstieg auch nicht unanstrengend! Mensch hört die passierenden Wanderer, sieht die Wolken sich aufbauen und auflösen, von der Morgensonne angestrahlt.

Die Bilder rufen in mir Erinnerungen wach, an den Auf- und Abstieg, die Zeit dort oben aber auch die Lebenszeit – ein Urlaub lang vor der aktuellen Pandemie, nicht so lang nach meinem Umzug in die Hauptstadt und mittendrin in einer eigentlich sehr guten Zeit in meinem Leben. In unserem Leben. Warum wissen wir das scheinbar so oft erst „hinterher“, dass etwas wirklich gut und schön war, wenn wir zurückblicken …? Hilft so eine Einsicht, den Moment besser geniessen zu können – selbst im Nachhinein…?

Olymp–Reisen“ könnte aber auch ein Reisebüro oder – unternehmen sein, das mit mythischen und göttlichen Zielen wirbt. Viellelicht entsteht so etwas im Laufe des Projekts, denn „work-in-progress“ beinhaltet ja Veränderung und wie es am Ende genau aussehen wird, ist nicht immer von Anfang an klar. Damit haben wir eigentlich schon fast alles über den künstlerischen Prozess – auch eines solchen Projektes, das mit Footage (ggf gefundenem Material von Dritten) arbeitet.

Der Berg in der Ausstellung soll allerdings begehbar werden (=“Installation“), damit darin bzw dahinter noch andere Reisen sichtbar werden können. Eigentlich war daher der Ausstellungstitel Hinter’n Olymp geplant – es stand jedoch zu befürchten, dass dann im katholischen Münsterland kaum Besucher kämen. Im Umkehrschluss ganz christlich Olymp nach Weihnachten, vor Ostern fanden wir als Titel dann jedoch auch zu übertrieben anbiedernd und nun bleibt’s beim o.g. Titel und Hinter’n Olymp kann schliesslich in Berlin noch zahlreiche Fans des kokettierenden Tabu-bruchs locken – irgendwann, auf einer zukünftigen Reise …